Donnerstag, 29. September 2011

Facebook Neuerungen - zwischen Genie und Wahnsinn, Datenschutz und User generated Content

[caption id="attachment_340" align="alignright" width="300" caption="Mark Zuckerberg auf der F8 in San Francisco"]Mark Zuckerberg auf der F8 in San Francisco[/caption]

Die Veränderungen, die sich aus dem großen Facebook Update für die Nutzer des größten sozialen Netzwerkes der Welt ergeben werden vor allem im Hinblick auf den Datenschutz heiß diskutiert siehe Artikel vom 26.09.2011.


Die auf der Entwicklerkonferenz F8 in San Francisco von Facebook-Gründer Mark Zuckerberg bekannt gegebenen und anschließend teilweise bereits realisierten Neuerungen betreffen vor allem Möglichkeiten persönliche Daten aus der Vergangenheit (vor Facebook) nachzutragen und daraus eine Art Online Lebenslauf zu erstellen, sowie die sogenannte "Timeline"-Funktion.


Letzere ruft Datenschützer aus aller Welt auf den Plan. Damit ist die Umstrukturierung des Newsstreams, die Umwandlung von Nutzerprofilen zu digitalen Lebensläufen und die zunehmende Vernetzung mit anderen sozialen Anwendungen im Social Web gemeint.



wichtigste Neuerungen seit Jahren


Experten feiern die Facebookneuerungen bereits als eindrucksvoller Beweis, dass "Facebook sich jederzeit neu erfinden kann". Netzökonom Holger Schmidt zu Folge handelt es sich hierbei um"die wichtigsten Neuerungen seit Jahren" und "eine Antwort auf Google Plus".


Die fortwährende Aufrüstung im Kampf gegen den Internetgiganten Google, der Facebook zunehmend durch Google Plus unter Druck setzt, und die damit verbundenen sich ständig veränderten Nutzeroptionen im Hinblick auf Datenschutz und Privatsphäre mal außen vor gelassen muss sich der Nutzer einen Leitsatz ins Gedächtnis rufen:



Die Nutzer sind der Rohstoff kostenlos verfügbarer Sozialer Netzwerke!


Prinzipiell müssen sich die Nutzer sozialer Netzwerke, deren Tools kostenlos angeboten werden, darüber im Klaren sein, dass Sie nicht der Kunde sind, sondern vielmehr das Produkt, welches zum Verkauf steht.


Die Inhalte, die Facebook der werbetreibenden Wirtschaft, den wirklichen Kunden von Facebook, zum Verkauf bereit stellt, sind ausnahmslos von den Usern selbst generiert.


Diesen Rohstoff aus persönlichen Informationen, hohem Traffic, hoher Nutzeraktivität und Verweildauer und der daraus resultierenden Aufmerksamkeit der User gilt es vor allem für Facebook so effizient wie möglich auszubeuten um den Marktprimusstatus behaupten zu können.


Doch die Dauerbaustelle Facebook könnte gegenteilige Wirkung erzeugen. Michael Gartenberg, Analyst beim Meinungsforschungsinstitut Gartner, prognostiziert gegenüber der dpa Zurückhaltung und Überforderung der User im Hinblick auf die Neuerungen auf Facebook.


[slideshow]Fritz Ramisch

Nutzer sozialer Netzwerke sind nichts weiter als der Rohstoff

Facebook Neuerungen - zwischen Genie und Wahnsinn, Datenschutz und User generated Content


Die Veränderungen, die sich aus dem großen Facebook Update für die Nutzer des größten sozialen Netzwerkes der Welt ergeben werden vor allem im Hinblick auf den Datenschutz heiß diskutiert siehe Artikel vom 26.09.2011.


Die auf der Entwicklerkonferenz F8 in San Francisco von Facebook-Gründer Mark Zuckerberg bekannt gegebenen und anschließend teilweise bereits realisierten Neuerungen betreffen vor allem Möglichkeiten persönliche Daten aus der Vergangenheit (vor Facebook) nachzutragen und daraus eine Art Online Lebenslauf zu erstellen, sowie die sogenannte "Timeline"-Funktion. Letzere ruft Datenschützer aus aller Welt auf den Plan. Damit ist die Umstrukturierung des Newsstreams, die Umwandlung von Nutzerprofilen zu digitalen Lebensläufen und die zunehmende Vernetzung mit anderen sozialen Anwendungen im Social Web gemeint.



wichtigste Neuerungen seit Jahren


Experten feiern die Facebookneuerungen bereits als eindrucksvoller Beweis, dass "Facebook sich jederzeit neu erfinden kann". Netzökonom Holger Schmidt zu Folge handelt es sich hierbei um"die wichtigsten Neuerungen seit Jahren"  und "eine Antwort auf Google Plus".


Die fortwährende Aufrüstung im Kampf gegen den Internetgiganten Google, der Facebook zunehmend durch Google Plus unter Druck setzt, und die damit verbundenen sich ständig veränderten Nutzeroptionen im Hinblick auf Datenschutz und Privatsphäre mal außen vor gelassen muss sich der Nutzer einen Leitsatz ins Gedächtnis rufen:



Die Nutzer sind der Rohstoff kostenlos verfügbarer Sozialer Netzwerke!


Prinzipiell müssen sich die Nutzer sozialer Netzwerke, deren Tools kostenlos angeboten werden, darüber im Klaren sein, dass Sie nicht der Kunde sind, sondern vielmehr das Produkt, welches zum Verkauf steht.


Die Inhalte, die Facebook der werbetreibenden Wirtschaft, den wirklichen Kunden von Facebook, zum Verkauf bereit stellt, sind ausnahmslos von den Usern selbst generiert.


Diesen Rohstoff  aus persönlichen Informationen, hohem Traffic, hoher Nutzeraktivität und Verweildauer und der daraus resultierenden Aufmerksamkeit der User gilt es vor allem für Facebook so effizient wie möglich auszubeuten um den Marktprimusstatus behaupten zu können.


Doch die Dauerbaustelle Facebook könnte gegenteilige Wirkung erzeugen. Michael Gartenberg, Analyst im Meinungsforschungsinstitut Gartner, prognostiziert gegenüber der dpa Zurückhaltung und Überforderung der User im Hinblick auf die Neuerungen auf Facebook.


Fritz Ramisch

Montag, 26. September 2011

„Ist euch aufgefallen, dass ihr seit dem neuesten Facebook Update…“ und ein wenig Google vs. Facebook

Vermutlich hat es mittlerweile jeder über seine Facebook Status-Meldungen gelesen. Die Facebook Veränderungen verärgern die User abermals und lässt die Communities schäumen (zumindest diskutieren).

Im Grunde genommen hat sich rechtlich aber eigentlich nicht viel verändert (http://tiny.cc/855z3). Dritten bleibt bei den Einstellung in dem Privatssphärevergleich auch weiterhin die Einsicht verwehrt. Die Abonnements sind  lediglich ein Versuch, dem Launch von Google+  etwas entgegenzustellen und erinnert stark an das Follower-Prinzip von Google+.

Grundsätzlich würde ich in diesem Artikel gerne zwei Komponenten beleuchten, einmal die des Users und einmal den Wettbewerb zwischen Facebook und Google +.



Der User hat es schwer…, insbesondere wenn er nicht die Internet, -oder Medienaffinität mitbringt, die er sich selber gerne in die Bewerbung schreiben würde. Kritisches Denken und Selbstreflexion lernen uns in der Welt nicht in jede Falle zu tappen. Manche wurden so erzogen, manche erlernten dies über ihre persönlichen Freundeskreise oder die Neugier war der Antreiber.

Anscheinend versagt diese Selbstreflexion oder aber das kritische Denken im Netz, vielleicht verwässert sie dort aber auch nur.

Der Datenschutz Boomerang zieht wieder seine Kreise, es wird wie am Anfang beschrieben sich darüber beklagt, dass Dritte an Informationen gelangen die ihnen doch eigentlich gar nicht zustehen. Doch eigentlich müsste man sich doch selbst eingestehen, dass man sich auf einer öffentlichen Plattform bewegt. Zumindest in dem Punkt öffentlich, da sie kostenfrei ist und jeder Mensch mit einem Internet Zugang auf die Seite mit all ihren Features zugreifen kann.

Sicherlich soll man sich weiter darüber Gedanken machen wer was von einem liest, aber die Quintessenz des Ganzen ist doch eigentlich was man selber schreibt und damit zugänglich macht, oder nicht?

Es werden dutzend Fanpages geliked und kommentiert, Anwendungen gebraucht für die man sein Einverständnis für den vollen Zugriff auf all seine Profildaten gibt und dann meckert man darüber, dass eventuell ein Dritter lesen kann, wo man seinen Kaffee trinkt…klingt doch auf den ersten Blick ein wenig ambivalent. Gerade im Kontext, dass eine dritte Privatperson wohl kaum so viel Einflussnahme auf seine eigene Wirklichkeit hat wie ein Unternehmen!

Jeder sollte sein Nutzungsverhalten in Gesellschaftsmedien wie Facebook ständig hinterfragen, jedes Post, jede Fanpage und auch jede Anwendung. Das wäre zumindest der erste Schritt um den Schutz seiner eigenen Daten zu kontrollieren.

Auch wenn der Übergang vermutlich misslingt und ich von dem eher emotionalen Thema ins rationale abrutsche aber vielleicht trägt es ja zum allgemeinen Verständnis bei.



Die Veränderungen von Facebook kommen wie kurz im oberen Teil beschrieben nicht von ungefähr.

Facebook wurde von Google in eine Zwangslage gebracht, in dem sie mit ihrem Google+ Netzwerk ein Verknüpfung für alle anderen Google-Tools geschaffen hat.

Die Überladung von Funktionen auf Facebook erinnern an ein Szenario, in dem Google schon einmal die besseren Karten gehabt hat und dass obwohl Sie das Rad nicht neu erfunden haben.

Vielleicht erinnert sich noch der ein oder andere Leser an die damaligen Suchmaschinen vor der Zeit von Google wie Fireball, Lycos oder selbstverständlich Yahoo.

Das Beispiel von Yahoo ist dabei der Indikator für die Prognose. Yahoos Suchmaschine, die auf den Algorhytmen von u.a. Altavista und auch Google basierte, erweitere seine Homepage um verschiedene Funktionen, (Emailkonten, Nachrichten, etc.) um mehr Traffic zu generieren und somit auch mehr Werbeumsatz. Dies war  getrieben durch die Investoren, die nach dem Einbrechen der Kurse durch die DotCom-Blase wieder Rendite sehen wollten. So stellte sich das Unternehmen breiter auf und verlor ihr Kerngeschäft, das der Suchmaschine, aus den Augen. Die zu überladene Homepage schreckte zunehmend ab und die puristisch gehaltene frontpage von Google erlangte die Marktmacht.

In der Zeit als Yahoo also ihr Kerngeschäft schleifen ließ und weitere Geschäftsfelder beackerte, konzentrierte sich Google auf die Verbesserung des Suchalgorhytmus.

Ähnliche Gefahr sehe ich nun auch bei Facebook, die Überladung der frontpage durch zusätzlich integrierte Features schreckt die Leute zunehmend ab und treibt sie zu Google+, welches wie auch bei der Suchmaschine eine puristische Oberfläche hat und klar und übersichtlich gestaltet ist, eine einfache Usability besitzt und stark zweckorientiert ist.

Hinzu kommt ein All-Around Paket welches Google anbietet, gerade im Hinblick auf die Mobile Endnutzung, was viele Wege einfacher macht. Wenn die Schnittstellen zwischen den Google-Tools zugänglicher  und transparenter für den durchschnittlichen User werden, könnte Google eine Lücke füllen die Hard-und Software verschmelzen lässt. Aber das steht wie so oft nur in den Sternen oder auf kleinen Blogs ;-)

Philipp Orlet