Die Veränderungen, die sich aus dem großen Facebook Update für die Nutzer des größten sozialen Netzwerkes der Welt ergeben werden vor allem im Hinblick auf den Datenschutz heiß diskutiert siehe Artikel vom 26.09.2011.
Die auf der Entwicklerkonferenz F8 in San Francisco von Facebook-Gründer Mark Zuckerberg bekannt gegebenen und anschließend teilweise bereits realisierten Neuerungen betreffen vor allem Möglichkeiten persönliche Daten aus der Vergangenheit (vor Facebook) nachzutragen und daraus eine Art Online Lebenslauf zu erstellen, sowie die sogenannte "Timeline"-Funktion.
Letzere ruft Datenschützer aus aller Welt auf den Plan. Damit ist die Umstrukturierung des Newsstreams, die Umwandlung von Nutzerprofilen zu digitalen Lebensläufen und die zunehmende Vernetzung mit anderen sozialen Anwendungen im Social Web gemeint.
wichtigste Neuerungen seit Jahren
Experten feiern die Facebookneuerungen bereits als eindrucksvoller Beweis, dass "Facebook sich jederzeit neu erfinden kann". Netzökonom Holger Schmidt zu Folge handelt es sich hierbei um"die wichtigsten Neuerungen seit Jahren" und "eine Antwort auf Google Plus".
Die fortwährende Aufrüstung im Kampf gegen den Internetgiganten Google, der Facebook zunehmend durch Google Plus unter Druck setzt, und die damit verbundenen sich ständig veränderten Nutzeroptionen im Hinblick auf Datenschutz und Privatsphäre mal außen vor gelassen muss sich der Nutzer einen Leitsatz ins Gedächtnis rufen:
Die Nutzer sind der Rohstoff kostenlos verfügbarer Sozialer Netzwerke!
Prinzipiell müssen sich die Nutzer sozialer Netzwerke, deren Tools kostenlos angeboten werden, darüber im Klaren sein, dass Sie nicht der Kunde sind, sondern vielmehr das Produkt, welches zum Verkauf steht.
Die Inhalte, die Facebook der werbetreibenden Wirtschaft, den wirklichen Kunden von Facebook, zum Verkauf bereit stellt, sind ausnahmslos von den Usern selbst generiert.
Diesen Rohstoff aus persönlichen Informationen, hohem Traffic, hoher Nutzeraktivität und Verweildauer und der daraus resultierenden Aufmerksamkeit der User gilt es vor allem für Facebook so effizient wie möglich auszubeuten um den Marktprimusstatus behaupten zu können.
Doch die Dauerbaustelle Facebook könnte gegenteilige Wirkung erzeugen. Michael Gartenberg, Analyst beim Meinungsforschungsinstitut Gartner, prognostiziert gegenüber der dpa Zurückhaltung und Überforderung der User im Hinblick auf die Neuerungen auf Facebook.
[slideshow]Fritz Ramisch