Benchmarking Social Media HR, Recruiting 2.0 -
Welche Social Media Kanäle werden in Deutschland genutzt?
Social Media im Personalmarketing in den Bereich Human Resources, Recruiting und Employer Branding wird immer häufiger intensiv von deutschen Unternehmen genutzt. Vorbild in Sachen Personalmarketing ist einmal mehr die USA, die auch in diesem Bereich etliche Best-Practice Beispiele vorzuweisen hat.
Zunächst ein kleiner Einstieg in die Begriffswelt des Personalmarketings.
Immer wichtiger wird für Unternehmen auch die Arbeitnehmermarkenbildung.
Was ist Employer Branding?
Arbeitgebermarkenbildung gehört zu den unternehmensstrategischen Maßnahmen innerhalb des Marketings. Hierbei werden Marketingkonzepte auf die Personalrekrutierung übernommen und die Markenbildung als Arbeitgeber und die positive Abhebung gegenüber Wettbewerbern auf dem Arbeitsmarkt forciert.
"Employer Branding ist die identitätsbasierte, intern wie extern wirksame Entwicklung und Positionierung eines Unternehmens als glaubwürdiger und attraktiver Arbeitgeber.“
Ziel dessen ist die nachhaltige Optimierung der Mitarbeitergewinnung, Mitarbeiterbindung, Leistungsbereitschaft und Unternehmenskultur sowie die Verbesserung des Unternehmensimage.
Beim Employer Branding kommt es darauf an Unternehmenswerte zu vermitteln und eine Identität der potentiellen Arbeitnehmer zum Unternehmen zu schaffen, sowie Einblicke in die Unternehmenskultur, Produktattraktivität, dem gesamten Arbeitsumfeld und den damit verbundenen Karriere- und Verdientsmöglichkeiten zu geben. Der Erfolg von Employer Branding ist neben der Interaktion und der Einbindung der Zielgruppe und den bereitgestellten Inhalten auch von der Wettbewerbsstärke im Arbeitsmarkt abhängig.
Nachhaltigkeit und Glaubwürdigkeit sind in allen Unternehmensbereichen von besonders hoher Relevanz. Im Zeitalter des Social Webs, der gekennzeichnet ist durch die jederzeit für jeden User bestehende Möglichkeit Inhalte im Netz zu generieren, sind leere Versprechen oder vorsätzliche Vortäuschung falscher Tatsachen besonders fatal und können weitreichende Folgen für ein Unternehmen bedeuten.
Zur intensiveren Studie des Employer Brandings empfiehlt sich die 2.Auflage von Mladen Petkovic Employer Branding - Ein markenpolitischer Ansatz zur Schaffung von Präferenzen bei der Arbeitgeberwahl .
E-Recruiting
...ist die Personalbeschaffung unter Zuhilfenahme elektronischer Medien und spezifischer Personalsoftware.
Eine detaillierte Definition zum Thema eRecruiting liefert Marketing.ch hier.
Laut Weitzel (Recruiting Trends 2011) sind Xing 12,7%, twitter 7,5%, Facebook 6,8% und LinkedIn 6% die Social Media Kanäle, die am häufigsten mit Stellenanzeigen oder anderen Maßnahmen zum Zweck der Personalbeschaffung bespielten Tools des Social Web.
Recruiting 2.0 bietet Unternehmen aller Geschäftsfelder unabhängig ob B2B oder B2C eine Möglichkeit vor allem junge Absolventen als Berufseinsteiger, Azubis, Studenten und Praktikanten zu gewinnen.
In Deutschland gewinnt Recruting und Employer Branding angesichts des Wandels des deutschen Arbeitsmarkt vom Arbeitgebermarkt zu einem Arbeitnehmermarkt an Bedeutung. Deutsche Unternehmen bauen mit zunehmender Tendenz ihre HR-Präsenz im Social Web aus.
Benchmarkanalyse -
Welche Social Media Kanäle nutzen deutsche DAX-Konzerne/B2B und B2C Unternehmen für Human Resources, Recruiting 2.0 und Employer Branding
Die Bedeutung von LinkedIn wächst zusehends in Deutschland. In unser eigenen Benchmarkanalyse, die die Nutzung der Social Media Kanäle deutscher Konzerne in Bezug auf Recruiting und Employer Branding untersucht wird deutlich, dass sowohl B2B, als auch B2C Unternehmen mehrere Kanäle gleichzeitig mit Stellenangeboten und Maßnahmen zur Förderung des Arbeitgeberimages und der Arbeitgebermarke bespielen.
Erhoben wurden die Anzahl von Abonnenten, Follower und Fans offizieller Karriereseiten der gängigsten Social Media Kanäle im Bereich Human Relations, Recruiting und Employer Branding.
Bewusst erfolgte eine Gegenüberstellung von B2C Unternehmen der Automobilbranche, deren Produktattraktivität und Unternehmensimage weitaus höher einzuschätzen ist, als die Produkt- und Unternehmensattraktivität und das Image eines B2B-Unternehmens aus der Stahlindustrie. Alle der untersuchten Unternehmen sind an Börsen gehandelte Aktiengesellschaften, deren Geschäftsfelder vielseitig und international verankert sind.
Die Markenstärke hat auch Einfluss auf die Wahl des Social Media Tools. Starke Marken, die emotionale Bindungen erzeugen können sind einfacher auf Facebook zu platzieren als Marken von B2B Unternehmen, deren Marke, 1. weniger bekannt ist und 2. weniger emotionale Bindung zu Kunden und potentiellen Arbeitnehmern zu erzeugen in der Lage ist.
Deutlich wird bei der Untersuchung, dass LinkedIn wesentlich intensiver genutzt wird als es die öffentliche Wahrnehmung der Plattform vermuten lässt.
Inwieweit die häufig genutzten Kanäle twitter und Karriereblogs effizient für die Rekrutierung neuer Mitarbeiter eingesetzt werden kann ist zumindest mir nicht klar. Karriereblogs sind sicher, trotz geringerem Traffic, wesentlich effektiver für den Aufbau einer Arbeitgebermarke als twitter.
Sichtbar wird hierbei, dass die Potentiale, die Social Media sowohl für die Mitarbeiterrekrutierung und den Aufbau einer Arbeitnehmermarke, als auch für andere Unternehmensbereiche, wie PR und Brand Building generell noch nicht ausgeschöpft werden womöglich auch noch garnicht erkannt worden sind.
Übersicht Social Media Nutzung deutscher DAX-Unternehmen im Personalmarketing (Recruiting 2.0, HR)
Eine vollständige Untersuchung der Social Media Nutzung für HR, Recruiting 2.0, Employer Branding aller DAX-Unternehmen finden Sie hier. Bei dieser Untersuchung fehlt allerdings eine Unterscheidung zwischen B2B und B2C Unternehmen bei der Nutzung von Social Media für HR und Recruiting 2.0. Darüberhinaus sind teilweise Social Media Präsenzen berücksichtigt, die allgemeine Unternehmensinformationen thematisieren und der Fokus nicht auf Karriere & Jobs bzw. Personalmarketing liegt.
Den gesamten Artikel von Stefan Koß finden Sie hier.
Xing am ehesten als Instrument für HR und Recruiting geeignet - LinkedIN holt auf!?
SID/FIT Social Media Report 2010/2011
Die aktuelle Untersuchung zur Nutzung von Social Media im Beruf gibt Aufschluss über die Relevanz der einzelnen Social Media Kanäle für die berufliche Nutzung.
Die, in Zusammenarbeit mit der Hochschule Bonn-Rhein.Sieg. dem Fraunhofer Institut und der Software Initiative Deutschland e.V. durchgeführte Studie erhebt die Meinung von 100 Fach- und Führungskräfte zu den Plattformrelevanzen im Geschäftsalltag, den beruflichen Einsatzmöglichkeiten und damit verbundenen Erwartungen bzw. Zielstellungen von Social Media Kanälen wie Facebook, Twitter, Xing und Co. . Dabei wird Xing zu 81% und Facebook und twitter lediglich zu 28% bzw. 34% für Maßnahmen der Karriereförderung oder HR genutzt werden.
[caption id="attachment_369" align="alignleft" width="552" caption="Welche Social Media Kanäle werden von deutschen Fachkräften für den Einsatz in HR/Karriereförderung als sinnvoll erachtet?"][/caption]
Ein interessanter Report betrachtet Social Recruiting in den USA.
Social Recruiting 2.0 in den USA - Vorreiterrolle bestätigt
Kernaussagen 2011
Unter den 800 befragten Headhunter und Personalrecruiter haben im Jahre 2011 64% der Stellenausschreibungen über soziale Netzwerke eingestellt. (Zum Vergleich in der Vorgängerstudie noch 58%). Das Budget im Bereich Recruiting 2.0 wollen 55% kurz- mittelfristig erhöhen. Personalempfehlungen bleiben im Rekrutierungsprozess enorm wichtig. Bei der Frage nach den bevorzugten Social Media Tools nutzen 64% 2 und mehr Plattformen. Immerhin 40% nutzen drei oder mehr Plattformen. Dieser Trend kann im Rahmen unserer Benchmarkanalyse bestätigt werden. LinkedIN ist die effizienteste Plattform für Perssonaleinstellungen gemessen an Einstellungsquote, wobei Facebook und Twitter wesentlich höhere Raten als Empfehlungsquelle erreichten. Qualität im Arbeitsmarkt ist rar. Das spiegelt sich auch in den USA wieder. Ganze 77% der Befragten spüren verstärkten Wettbewerb um Talente, fast zwei Drittel (61%) beabsichtigen, im Folgejahr direkt von Mitbewerbern Personal abzuwerben.
interessante weitere Artikel finden Sie
http://www.wollmilchsau.de/der-social-recruiting-report-2011/
Social Media Report HR 2010
http://linkedinsiders.wordpress.com/
als Best-Practice Beispiel Daimler Career Website als Ausgangspunkt aller Social Media Angeboten in HR
FAZIT:
- Großteil deutscher Unternehmen nutzt mehr als 3 Social Media Tools für Recruiting, Employer Branding etc.
- LinkedIN gewinnt an Bedeutung in Deutschland
- große Unterschiede in der Nutzung und Intensität von Social Media in HR und Recruiting 2.0 im Vergleich deutscher B2C-Unternehmen im Vergleich zu deutschen B2C-Unternehmen
- emotionale Produkte/starke Marken sind führend in der Ausgestaltung der HR in Social Media
Fritz Ramisch
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