Julian Assange: „Facebook is a spy machine“
Julian Assange bestätigt in einem Interview mit russian.today, das, was Verschwörungstheoretiker und Facebookkritiker längst ahnten: Facebook und andere Internetkonzerne, wie Google und Yahoo sollen personenbezogene Daten für den CIA zur Verfügung stellen. Laut Assange stelle Facebook unaufgefordert und auf freiwilliger Basis Daten, die auf dem sozialen Netzwerk von Einzelpersonen veröffentlicht werden, zur Verfügung. So würden die großen us-amerikanischen Netzwerke sogar Schnittstellen für US-Geheimdienste in ihre Systeme integrieren. Über diese Schnittstellen würde den Geheimdiensten die Möglichkeiten gegeben, Daten abzurufen und aktive Monitore freizuschalten. Dieser kostenlose „Service“ komme richterlichen Beschlüssen zur Herausgabe von Daten relevanter Personen zuvor und geschehe freiwillig.
mit jedem neuen Freund leistet der User kostenlose Hilfe für die CIA?
Das Hinzufügen eines Freundes unterstütze kostenlos die CIA, so Assange. In verschiedenen Foren wird gemutmaßt, nicht nur soziale Netzwerke würden Geheimdiensten Daten zur Verfügung stellen, auch andere Akteure des Web 2.0 seien Teil dieses perfiden Mechanismus.
Wahrscheinlich wenig Auswirkungen wird diese Neuigkeit auf das Nutzungsverhalten der Facebookuser haben.
personenbezogene Daten zur Unterstützung behördlicher Ermittlungen längst Realität
Bestes Beispiel, dass Daten sozialer Netzwerke zu behördlichen Ermittlungen genutzt werden ist die Verhaftung des kalabrischen Mafiabosses Pasquale Manfredi, der allzu offen und unvorsichtigt mit dem Internet und dem sozialen Netzwerk Facebook umgegangen war. Allerdings wurde dieser letztendlich anhand seiner IP-Adresse lokalisiert und verhaftet.
Gemäß des Falls, die Vorwürfe, die Assange gegen Facebook & Co erhebt, stimmen, ist das sicherlich ein weiteres Beispiel, dass auch demokratische Staaten das Internet in ungeahntem Maß dazu nutzen, personenbezogene Daten zu sammeln und im Deckmantel der nationalen Sicherheit, zu nutzen.
veraltete Gesetze
Die Gesetze, die oft veraltet sind oder gar nicht auf grenzenüberschreitene weltweite Kommunikationsmechanismen, wie dem Internet, ausgerichtet sind, reichen nicht mehr aus.
Die Nutzer, die allzu offenherzlich mit sensiblen privaten Daten umgehen, sind noch nicht ausreichend im Hinblick auf diese Problematik sensibilisiert worden.
international geltende Normen im Internet erforderlich
Internationale Normen in der Ordnungsethik des Internets zu implementieren (vgl. Lütge 2002) stellt eine neue Herausforderung für das Internet dar.
So hat schon Tim Berners-Lee auf die Gefahr des Verlusts der Universalität des Internets hingewiesen (vgl. Berners-Lee Weaving the web 1999) und das Fehlen eines Gatekeepers im Internet thematisiert. In Fällen, wo alle, der 4 Schichten im Internet, von einem Unternehmen kontrolliert werden, gibt es ein Monopol. Dieser Umstand fördert die Gefahr der Zensur. Multinationalen Medienkonzernen müssen international gültige ethische und rechtlichen Grundlagen und Rahmenbedingungen gesetzt werden.
Fritz Ramisch
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